Erstgespräch

Nach Ihrer Anmeldung online, per Telefon, Email oder persönlich erhalten Sie einen Termin, der in Abhängigkeit von der Dringlichkeit vergeben wird. Bestimmte Störungsbilder erhalten noch am gleichen Tag einen Nottermin, weniger dringliche Probleme einen Termin innerhalb kurzer Zeit. Das Erstgespräch findet bei einem Arzt/einer Ärztin statt, der/die sich einen Eindruck über die Art des Problems macht und Vorschläge zur weiteren Diagnostik oder Therapie unterbreitet. Sie verkürzen die Dauer der Diagnostik, wenn Sie alle relevanten Informationen und Unterlagen mitbringen. Je nach Vorstellungsgrund kann das z. B. das Kinder-Vorsorge-Untersuchungsheft, Befunde von Untersuchungen (der Frühförderstelle, einer Schuluntersuchung, einer vorherigen Behandlung in einem SPZ oder einer Kinderklinik, bzw. einer Kinderpsychiatrie) sein. Am Ende des ersten Termins wird gemeinsam besprochen, wie das weitere Vorgehen aussieht.

Achtung: Für psychotherapeutische Behandlungen bestehen aktuell Wartezeiten.

Diagnostik und Analyse der Ist-Situation

Die Phase der Diagnostik besteht aus mehreren Terminen. Ausgerichtet am Vorstellungsanlass führen die jeweiligen Mitarbeiter unterschiedliche Testverfahren, meist in der Einzelsituation mit dem Kind - manchmal aber auch in der Gruppe - durch, die der Abklärung der Begabung, der entwicklungs- und schulrelevanten Fertigkeiten, der Konzentrations- und Aufmerksamkeitsleistung, sowie des Gefühlslebens dienen. Dabei kommen sowohl standardisierte Instrumente und projektive Testverfahren als auch Interviews, Spiel- und Verhaltensbeobachtung zum Einsatz. Die gesamte Befunderhebung wird sich über zwei Quartale erstrecken.

Die mehrdimensionale Diagnose

Grundlage der praktischen Arbeitsweise stellt eine mehrdimensionale Betrachtungsweise dar, die all diejenigen Faktoren untersucht und gewichtet, die Einfluss auf das Störungsbild aber auch Einfluss auf gesunde und funktionale Anteile beim Patienten und seine Umgebung haben. Diese diagnostische Einschätzung führt zu einer Zustandsbeschreibung und stellt gleichzeitig die Basis für eine Entscheidung dar, auf welcher Ebene eine Intervention am ehesten erfolgversprechend erscheint. Wir berücksichtigen dabei die psychiatrische Diagnose, Entwicklungsstörungen und Teilleistungsstörungen, die Intelligenz, körperliche Erkrankungen, psychosoziale Aspekte und das Anpassungsniveau.

Indikationsstellung und Ergebnisgespräch

Insbesondere im Bereich der Kinder- und Jugendpsychiatrie ist ein enger Zusammenhang von Symptomen des Kindes mit Umgebungsfaktoren häufig gegeben. Wie und auf welchem Wege die Symptome verändert werden können, bedarf einer ausführlichen Diskussion, um abklären zu können, welche Faktoren für eine erfolgreiche Behandlung von Bedeutung sind.

Erwartungshaltungen und Ursachenzuschreibungen innerhalb der familiären Systeme spielen hierbei eine wesentliche Rolle und können sowohl zum Gelingen als auch zum Scheitern von Interventionen führen.

Manche Kinder und Jugendliche brauchen eine Einzeltherapie, andere eine Gruppe mit störungsspezifischen Themen oder Methoden. Manche Eltern und Familien benötigen Informationen, andere ein Training. Unser breites Behandlungs- und Beratungsangebot ermöglicht es, individuelle Behandlungskonzepte anbieten zu können.

Beratung der Eltern

Für eine erfolgreiche Behandlung unserer jungen Patient:innen kann es hilfreich sein, Eltern, weitere Familienangehörige oder andere enge Bezugspersonen mit in die Behandlung einzubeziehen. Wir legen viel Wert darauf, diesen Personenkreis für die Situation des Kindes zu sensibilisieren. Innerhalb der Familie kann so jeder seine Beteiligung am Problem und seiner Lösung kennenlernen und maßgeblich zum Erfolg der Therapie beitragen.

Therapie

Für eine therapeutische Behandlung stehen uns verschiedene Optionen zur Verfügung, die oftmals auch kombiniert werden können. Wir unterscheiden zunächst drei Arten von therapeutischen Maßnahmen. Eine Therapie kann auf körperlichem Wege geschehen (z.B. durch Medikation oder Physiotherapie), funktional (z.B. durch Übungsbehandlung oder Trainings), kognitiv (Verhaltenstherapie) oder auch emotional (z.B. durch Spieltherapie, Psychodrama, tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie).

Die soziale Vernetzung der Therapiemaßnahmen

Mit der Implementierung der therapeutischen Maßnahmen beginnt auch deren Vernetzung. Diese kann z.B. dadurch erfolgen, dass Lehrer über eine begonnene Therapie informiert und ggf. um Rückmeldung gebeten werden, falls sich Veränderungen im Verhalten des Kindes zeigen. Oder dadurch, dass neben einer spieltherapeutischen Maßnahme gleichzeitig eine Kontaktaufnahme mit dem Jugendamt durch die Eltern erfolgt und angeregt wird, dass eine ergänzende Maßnahme (z.B. Familienhilfe) nach Einschätzung des Jugendamtes begonnen wird.

Therapiemaßnahmen

  • Psychiatrische Therapie und Medikation
  • Psychotherapie Verhaltenstherapie
  • Familientherapie
  • Entwicklungsförderung
  • Funktionelle Übungsbehandlung
  • Spieltherapie für Kinder (Psychodrama)
  • Klinische Motologie (Einzeln und in Gruppen)
  • Entspannungstraining
  • Training für HKS- und AD(H)S-Kinder
  • Soziales Kompetenztraining

Therapiemaßnahmen außerhalb unserer Praxis

  • Ergotherapie
  • Logopädie
  • Krankengymnastik
  • Paartherapie